Bindewindeln

Beschreibung
Bindelwindel anlegen
Bindelwindel mit Snappy
Babypuppe mit Italienische Bindewindel

Bindewindeln sind die bekanntesten moderneren Windeln. Sie wurden bereits 1938 von einem Argentinier erfunden, der seiner Frau das Wickeln des Sohnes erleichtern wollte (das damals in der Regel mit gefalteten Mullwindeln geschah). Da der Vater des Erfinders Italiener war, kam die Windel von dort auch zu uns. Daher auch der Name "italienische Windel" für die gebräuchlichste Form. Außer in dieser gibt es die Windel noch in der "anatomischen" Form, die nicht so bekannt ist. Bindewindeln bestehen aus elastischem Baumwoll-Strickstoff (daher auch der Name Strickwindel), sind von länglicher Form, am Pobereich breiter als vorne, und relativ dünn. Vorne an der Windel befinden sich zwei Bänder, die rund um das Babys gebunden die Windel fixieren. Wer sich das Gewusel mit den Bändern sparen möchte, kann sie auch abschneiden und die Windel dann mit einer Snappy-Windelklammer schliessen.

Die Fabrikate von verschiedenen Firmen unterscheiden sich bei Bindewindeln nur gering. Von den anatomischen Bindewindeln ist in Deutschland ohnehin nur ein Fabrikat erhältlich ist. Es gibt meist lediglich einen Unterschied zwischen der Tag- und der Nacht-Version der Windel. Die Nachtwindel ist saugfähiger und somit praktischer. Das Gewicht, und somit die Saugkraft der Windeln sind je nach Fabrikat und zusätzlicher Einlage sehr unterschiedlich.

Bei der italienischen Form ist der vordere Teil besonders lang; er wird wie ein Latz nach innen geschlagen, so dass sich die Stoffschicht in der Mitte verdoppelt, und in den ersten Wochen eine zusätzliche Einlage überflüssig macht.

 

 

 

Die anatomische Form ist insgesamt runder, und hat an den Kanten Formbündchen. Der Po-Teil ist breiter, wodurch die Windel besser um den Babybauch gewickelt werden kann, und an den Beinchen sitzt die Windel dank der Bündchen etwas besser. Hier gehört allerdings von Anfang an eine Saugeinlage hinein.

 

 

Durch Umfalten des Poteils und auch des vorderen Latzes kann die Größe variiert werden. Dadurch wird - wenn die Windeln insgesamt groß und dick genug sind, nur eine Windelgröße nötig. Es gibt auch kleinere Exemplare, die dann nicht für die gesamte Wickeldauer geeignet sind. Allerdings steigen viele Eltern irgendwann ohnehin auf ein einfacheres System um.

Bindewindeln habe ich übrigens in beiden Versionen auch selbst getestet. Mir waren sie entschieden zu umständlich, wobei ich allerdings die anatomische Form vorziehen würde.

Vorteile

  • Preisgünstig 
  • Sehr kurze Trockenzeit
  • Besserer und sichererer Sitz als mit gefalteten Mullwindeln
  • Nur eine Größe nötig
  • Sehr bedarfsgerechtes Wickeln möglich
  • Alle Arten von Überhosen möglich
  • Leichte Beschaffung der Windeln, ev. auch gebraucht oder geliehen.

Nachteile

  • Sitz und Auslaufschutz sehr von Geschick und Sorgfalt der Eltern abhängig.
  • Allgemein schlechter Auslaufschutz
  • Viel Vorbereitung nötig durch das Stapeln von Windeln und Einlagen
  • (Zeit-)Aufwendiges Wickeln, damit die Windel sitzt
  • Aufwendiges Schließen der Windel durch die Bänder (Arbeitserleichterung durch Snappys möglich).
  • Aufwendig in der Wäsche, da sich die Bänder in der Maschine verknoten können, und die Windeln aufwendig zusammen gelegt werden müssen

Geeignet für...?

Bindewindeln sind nur für Eltern geeignet, die bereit sind, weit vom üblichen "Pampers-Weg" abzurücken. Die Art, wie Bindewindeln angelegt werden, unterscheidet sich gänzlich von üblichen Windeln mit Klett-Verschluss. Bindewindeln sind etwas für Individualisten, denn hiermit können alle beliebigen möglichen Einlagen oder Überhosen kombiniert werden. Die Eltern müssen auch bereit sein, einigen "Lernaufwand" auf sich zu nehmen, bis die Windeln richtig sitzen.