Die Qual der Wahl - welche Windel ist die beste...?

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Es ist unmöglich, eine allgemeingültige Antwort darauf zu geben, für wen welche Windeln die richtigen sind... Welches System am besten geeignet ist, ist auch von den Erwartungen der Eltern und nicht zuletzt vom Geldbeutel abhängig. Außerdem vereinigt kaum ein Fabrikat alle positiven Eigenschaften in sich. Wenn Ihr Euch nach der Lektüre der Beschreibungen von Windelarten und Wickelsystemen noch nicht entschieden habt, sind hier noch ein paar Anhaltspunkte:

Windeln

  • Ausgearbeitete Formbündchen sitzen besser als eingenähte Gummis und diese natürlich besser als gar keine Bündchen.
  • Druckknöpfe verschleißen nicht so schnell, haften nicht an anderer Kleidung fest, sind einfacher zu waschen als Klettverschlüsse, und es setzt sich kein Dreck darin fest. Allerdings belasten sie den Stoff stärker, und können nicht ganz so variabel angepasst werden.
  • One-Size-Systeme sind besonders ideal für Eltern, die ohnehin nur ein Kind wollen. Ungünstig sind sie, wenn die Kinder mit kurzem Altersabstand geplant werden, so dass das ältere Kind die Windeln auch noch braucht, wenn das jüngere bereits da ist. Außerdem halten sie nicht so viele Kinder aus wie Höschen in verschiedenen Größen, da sie ja durchgehend benutzt werden.
  • Bei Höschen ist in der kleinsten Größe ist ein "Überklett" sinnvoll, d.h. die eine Seite der Windel kann beim Anlegen nicht nur auf dem Vorderteil, sondern zunächst auch auf der anderen Seite befestigt werden, wodurch die Windel sehr kleinen Babys besser passt.
  • Wenn Einlagen zum Saugen unbedingt erforderlich sind, ist es praktischer, wenn sie an der Windel festgenäht sind oder angeknöpft werden können, damit sie nicht bei jedem Wickeln erneut eingelegt werden müssen. Allerdings sollten die Einlagen am vorderen Rand befestigt sein, denn dann können sie einerseits beim Trocknen aus der Windel hängen, und können andererseits bei einem Jungen einmal nach vorne umgeschlagen werden. Auf keinen Fall sollten sie in der Mitte festgenäht sein - dann wird die Trockenzeit sehr lang.
  • Sind Saugeinlagen nur für besondere Beanspruchung nötig, sollten sie einzeln zu kaufen sein, und erst recht nicht in der Windel befestigt. Denn sonst müssen mehr Einlagen gekauft und gewaschen werden, als nötig. Einerseits kann man auch andere - bereits vorhandene oder günstigere - Einlagen benutzen,  andererseits können Einlagen in der Größe S auch für die größeren Höschen weiter benutzt werden. Es ist übrigens unnötig, solche Saugeinlagen im Höschen zu fixieren, da Baumwolle auf Baumwolle ohnehin kaum rutscht.
  • Ungünstig ist, wenn an jeder Windel bereits eine Überhose festgenäht ist. Das Anlegen der Windel wird dadurch zwar leicht vereinfacht, aber die Windeln werden unnötig teuer (von den Überhosen werden ja eigentlich in einer Größe nur drei oder vier benötigt), und es fällt mehr Wäsche an. Außerdem ist der Auslaufschutz nur einfach, und wird nicht - wie bei anderen Systemen - jeweils durch Windel und Überhose gebildet. Das häufige Waschen strapaziert auch die Nässeschutz-Schicht auf den Höschen sehr, so dass sie meist schnell verschleißen. Zusätzlich erhöht sich die Trockenzeit enorm, und es können sich sogar in der lange anhaltenden Rest-Feuchte Fäulnis-Bakterien sammeln.
  • Die Dicke der Windel muss ein Kompromiss sein zwischen guter Saugfähigkeit und schnellem Trocknen.
  • Wie allgemein gilt auch hier: ungebleichte Baumwolle ist besser als gebleichte; Frottee saugt am besten.
  • Wenn das Baby breit gewickelt werden muss, sollte darauf geachtet werden, dass das Windelhöschen dementsprechend breit im Schritt geschnitten ist, bzw. dass eine andere Windel ebenfalls dem Prinzip "viel Stoff zwischen den Beinen, wenig auf den Hüften" folgt. Gut ist dann auch immer eine fest extra Einlage.
  • Wer sehr schlechte Möglichkeiten zum Trocknen der Windeln hat, muss ein System wählen, was hier keine Probleme bereitet. Dies sind in erster Linie Faltwindeln (z.B. Fidelia), Bindewindeln oder Einlagewindeln ohne Gummibündchen (wie z.B. kalifornische Windeln oder Imse).

Wer auf eine gewisse Bequemlichkeit nicht verzichten möchte, dem Windelhöschen aber zu teuer sind, der sollte überlegen, ob

  • ein One-Size-System geeignet wäre, das auf die Dauer der Wickelzeit gerechnet oft günstiger ist.
  • ein Kletthosen-System, besonders kalifornische Windeln, vielleicht das geeignete für ihn wäre
  • er für die ersten Monate, in denen das Baby schnell aus der ersten Höschengröße hinaus wächst, ein günstigeres (aber umständlicheres) Wickelsystem benutzt.

Überhosen

Viele Systeme besitzen systemeigene Überhosen. Meist kann jedoch jede beliebige Überhose benutzt werden, wenn folgende Regeln beachtet werden:

  • Einlagewindeln brauchen gut sitzende und feste Klettüberhosen
  • Bei Windeln die von selber gut halten kann dagegen die Überhose ruhig locker sitzen.
  • Bei Windeln mit schlechterem eigenen Auslaufschutz sollten die Beinbündchen der Überhose eng anliegen.
  • Bei (dicken) Windelhöschen sind selbstgestrickte oder gewalkte Wollhosen im allgemeinen ungünstig, weil das Wickelpaket dadurch noch wesentlich dicker wird.
  • Bestimmte Einlagewindeln (Delfino, Gemini, Popolini Kombolino) können nur mit den passenden Überhosen benutzt werden.
  • Warum ich Klettüberhosen generell praktischer finde als Schlupfhosen, habe ich bei den Überhosen beschrieben.

 

Saugeinlagen

Für viele Wickelsysteme gibt es passende (Extra-)Saugeinlagen. Bei manchen sind sie generell erforderlich, bei den meisten für besondere Beanspruchung (z.B. Nachts). Wenn ein Baby breit gewickelt werden soll, ist bei jeder Windel eine Einlage sinnvoll. Die Saugkraft der zu den Wickelsystemen gehörigen Zusatzeinlagen ist aber oft begrenzt. Meist ist es effektiver und preisgünstiger, zu diesem Zweck kalifornische Windeln zu kaufen, und gedrittelt als Saugeinlage zu benutzen. Oder man benutzt zunächst z.B. alte Waschlappen oder Gästehandtücher und spart sich so den Kauf der Einlagen.

Weitere Hilfen

Einige Stoffwindel-Händler bieten günstige Miet- und Probepakete an, die verschiedene Windelsorten enthalten, und mit deren Hilfe man das für sich optimale System durch ausprobieren finden kann. Kalifornische Windeln können oft über einen Windeldienst ausprobiert werden. Nicht zu unterschätzen ist natürlich auch die konkrete Beratung und das "in die Hand nehmen" der Windeln in einem Fachgeschäft. Wer unter den Bezugsadressen keins in seiner Nähe findet, könnte mal in den gelben Seiten schauen, oder in den Webseiten der Windelhersteller nach Bezugsadressen-Listen suchen.

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