Anonym schrieb am 05.06.2023 18:01
Ihr Lieben!
Ich brauche mal euren Rat.
Meine 3 Kinder sind alle in der Pubertät (das Älteste macht nächstes Jahr Abi, das zweite Mittlere Reife), ich war nur zu Hause, habe seit 8 Jahren einen Minijob, den ich von zu Hause aus mache.
Ich halte es mit meinem Mann nicht mehr aus!!!
Leider habe ich einige Probleme an der Backe. Seit langer Zeit Depressionen, weswegen ich vor vielen Jahren auch mein Studium nicht beendete.
Ich weiß nicht, von was ich leben soll. Klar bekomme ich ein paar Jahre Auszahlungen. Aber was ist danach?
Ich habe keine Rückendeckung durch Familie oder Freunde und stehe so ziemlich alleine da.
Und ich möchte gaaaanz weit weg. Wir wohnen jetzt im Süden, ich möchte gerne in den Norden (das will ich schon immer, mein Mann wollte nur nie mit). Ich will meine Kinder aber nicht verlieren und möchte, dass sie mitkommen. Das Größte wird vielleicht nächstes Jahr eh zum Studium weg sein.
Seit gut einem Jahr bin ich in Therapie und so langsam stellen sich Erfolge ein: Ich habe einen Mnijob außer Haus, habe etwas abgenommen (bin zusätzlich übergewichtig und eßgestört und ich habe einen Kurs angefangen um unter Leute zu kommen.
Könnt ihr mir weiterhelfen?
Liebe Grüße von
Ano M
Lola (Profil) schrieb am 09.06.2023 08:45
Hm, so richtig helfen kann ich nicht.
Wollen die Kinder denn in den Norden? Kommst Du von dort oder wäre das auch für Dich Neuland? Willst Du jetzt einfach nur möglichst weit weg oder ist das eine gut überlegte Sache? Hast Du im Norden schon eine Gegend im Auge? Dann könnte man dort einfach mal Kontakte übers Internet knüpfen.
Das ist ein ganz schöner Schritt, trennen, neues Umfeld, neuer Therapeut, Unsicherheit, ob die Kinder mitkommen... Dazu finanzielle Unsicherheit.
Ich glaube, ich würde erstmal "klein" anfangen. Ausziehen, eine kleine Wohnung vor Ort, wo ich mich auskenne, auf eigenen Beinen stehen und dann, wenn das alles hinhaut, weiter. Aber vielleicht ist das, wie Du das planst, auch einfach Dein Weg? Was meint denn der Therapeut?
Vielleicht kannst Du Dir ein kleines Hilfsnetzwerk aufbauen und mal bei einer Familienberatungsstelle nachfragen, auch, wie Du das Ganze finanziell meistern kannst...
Wie Du siehst, hab ich jetzt auch nicht so die schlauen Ideen. Aber ich wollte es nicht so unbeantwortet hier stehen lassen.
Alles Gute Dir.
natascha (Profil) schrieb am 13.06.2023 14:44
Leider kann ich dir auch nur das übliche sagen, beratung bei Fiakonie Caritas und so.
Was sagt deine Therpeutin.
Hôrt sich doof an, aber haste mal mit deinem Mann drüber geredet?
Er wird doch auch merken, dass du dich ver@ndersr.
Oder lebt ihr unachtsam nebeneinander her?
Ich wùrde auch erstmal klein anfangen mit ner miniwohnung in der Næhe.
Dann sehen, wie du klar kommst.
Lg Natascha
Anonym schrieb am 15.06.2023 14:40
Ich glaube, ich würde erstmal "klein" anfangen. Ausziehen, eine kleine Wohnung vor Ort, wo ich mich auskenne, auf eigenen Beinen stehen und dann, wenn das alles hinhaut, weiter. Aber vielleicht ist das, wie Du das planst, auch einfach Dein Weg? Was meint denn der Therapeut?
Danke Lola!
Aufgrund meiner Vorgeschichte kann ich mich leider nicht sofort trennen. Meine Therapeutin meint, dass ich erst einmal autonomer werden muss. Und wenn es dann zur Trennung kommt, werde ich sicher nicht gleich so weit wegziehen sondern erst einmal hier bleiben (ich würde auch zusammen brechen, wenn ich weg von den Kindern wäre). Aber die werden größer und selbstständiger.
Vor ein paar Jahren war ein Umzug mal Thema in der Familie. Die Kinder wollten aber in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Aber ob sie es dann vorziehen, beim Vater zu leben weiß ich nicht.
Ich versuche, mir hier ein Netz auszubauen. Vielleicht bin ich einfach zu naiv mit meinen Träumen.....
Ach ja, im Norden kenne ich niemanden, ich komme aus dem Süden. Meine Therapeutin wird mit mir einen Antrag auf Klinikaufenthalt (psychosomatisch) stellen, den ich dann im Norden machen möchte. Dann kann ich mal meine Fühler ausstrecken und schauen, ob mir das immer noch so zusagt.
LG die Threadstarterin
Anonym schrieb am 15.06.2023 14:46
Hôrt sich doof an, aber haste mal mit deinem Mann drüber geredet?
Er wird doch auch merken, dass du dich ver@ndersr.
Oder lebt ihr unachtsam nebeneinander her?
Liebe Natascha, mein Mann und ich tauschen uns mehr oder weniger nur noch über organisatorische Dinge aus. Früher habe ich es immer wieder versucht, an ihn ranzukommen. Ging aber nicht. Ja, wir leben unachtsam nebeneinander - und das ist die Hölle. Ihm fehlt da leider ganz viel Sensibilität. Ich glaube, wenn ich ihm meine Aufmerksamkeit schenken würde, wäre für ihn alles wieder in Ordnung.
Schritt für Schritt versuche ich, mich immer mehr von ihm zu lösen, damit ich bald den Absprung schaffe.
Danke für deine Worte!
natascha (Profil) schrieb am 15.06.2023 19:07
Hast du ihm mal direkt gesagt, was du denkst und vor hast?
Lg Natascha
Anonym schrieb am 26.06.2023 22:12
Hast du ihm mal direkt gesagt, was du denkst und vor hast?
Lg Natascha
Nein, er hat keine Ahnung. Vielleicht ahnt er etwas. Er merkt ja auch, dass ich mich verändert habe und dass ich ihn schon lange nicht mehr so super finde.
Natascha, in dem Kinderwunschthread von der Mutter, die mit 40 noch ein weiteres Baby haben will hast du geschrieben dass nach den Kindern noch die Liebe da ist. Bei uns gibt es keine Liebe, kein Vertrauen. Ich glaube, dass mein Mann vor allem sich selbst liebt und dass er sich selbst als wichtigsten Menschen sieht.
Lange Zeit wollte ich mir unsere schlechte Beziehung nicht eingestehen und habe mich voll auf die Kinder konzentriert. Jetzt aber wird auch das jüngste Kind flügge......
natascha (Profil) schrieb am 27.06.2023 06:41
Danke für deine Offenheit.
Ich wünsche dir Kraft und Mut.
Erstmal im Kopf lõsen hast du wohl schon.
Evtl kann dir deine Therpeutin Beratung stellen empfehlen.
Hõrt sich für mich als Narzisst an, also dein Mann.
Wenn du noch nicht die Kraft hast, zu gehen, versuche dich, als ne Art Wohngemeinschaft zu arrangieren.
Für dich, nicht ihm Gegenüber der Liebe verpflichtet zu sein, sondern eben, ihr wohnt erstmal gemeinsam, dann kannst du in Ruhe einen Plan machen, wo willst du hin, was willst du arbeiten.
Keine Ausbildung zu haben, ist nicht so, dass man nichts findet.
Viele arbeiten nimmer auf ihrem Beruf
Ich will sagen, schaffe für dich ne strucktur.
Schritt fùr schritt.
Dann schaffst du das.
Liebe Grüße Natascha
Anonym schrieb am 28.06.2023 10:47
Hmmmm....
Also, bei mir hat es sich ein bisschen ähnlich angefühlt. Mein Mann dachte, irgendwie, er hätte mich mit der Hochzeit quasi gekauft :)
Ich habe dank psychischer Probleme mein Leben auch nicht so richtig gut auf die Reihe gekriegt, war also abhängig. Das ändert sich jetzt langsam.
Und mein Mann, seit er aufgrund eines Missverständnisses dachte, ich hätte mich verliebt, gibt sich richtig Mühe.
Dass man es mit jemandem nicht aushält, liegt leider auch oft an einem selbst und was man lange hat mit sich machen lassen bzw an der Unfähigkeit, sich selbst zu lieben... Seit ich ganz klar sage, was ich nicht dulde und was mich tatsächlich in Trennungswünsche treibt, funktioniert es besser.
Aber wir lieben uns auch noch... Vielleicht ist es bei Dir tatsächlich zu spät und es bleibt nur die Trennung.
Anonym schrieb am 01.07.2023 13:22
Hallo :)
So richtige Tipps/Rat geben ist ja von außen nicht so leicht, aber ich möchte gern trotzdem ein paar Gedanken äußern.
Vor ca. 1,5 Jahren wurde eine meiner engsten Freundinnen von heute auf morgen ohne Vorwarnung von ihrem Mann verlassen. Wegen der Kinder müssen sie noch in Kontakt sein, sie befinden sich in einer o.g. Beratung, die sehr gut ist. Da ich sie seit der Trennung intensiv begleite, sind meine Antennen ziemlich fein für Eheprobleme im nahen und entfernten Bekanntenkreis geworden. Es haben sich schon so einige Erkenntnisse für mich aufgetan (die man natürlich auch anders sehen kann). Ich versuche mich kurz zu fassen ^^
1. Rede mit deinem Mann! Ja, es ist schwer, sehr sogar und erfordert so wahnsinnig viel Mut. Aber an einer Trennung hängt nicht nur dein Interesse, sondern es geht die ganze Familie an und jeder wird darunter leiden. Insbesondere auch die Kinder. Der Mann meiner Freundin hat nichts gesagt und es Jahre in sich hingefressen. Hat sich eingebildet, nicht mehr geliebt zu sein und die Trennung dann als notwendig angesehen. Er hat sich sehr geirrt (aber natürlich gab es auch Gründe für seine Gedanken). Aber alle leiden so sehr, am wenigsten jedoch er (hat bereits neue Familie aufgebaut).
2. Ehe ist nicht nur Liebe. Liebe in einer Ehe ist ein Geschenk, aber nur EINER von mehrern Bausteinen. Ja, man sollte sie auch pflegen. Aber eine Ehe ist weit mehr. Verantwortung ist ebenfalls ein großer Baustein - gegenüber dem Partner, den Kindern aber auch weiteren Familienmitgliedern. Emotional und materiell.
3. Dein Mann hat die selben Bedürfnisse wie du! Was fehlt dir? Liebe, Vertrauen, Wertschätzung - nehme ich an? Genau das wünscht er sich auch sehnlichst von dir! Von seiner Frau mal angelächelt werden, gesehen werden, ernstgenommen werden, in seiner Arbeit wertgeschätzt werden ... Vermutlich blutet sein Herz auch. Er ist ja nicht einfach ein "eisiges Monster" sondern ein Mensch der wie jeder andere Mensch (die gleichen Grund-) Bedürfnisse hat.
4. In jeder Ehe gibt es Probleme. Wirklich. Sich nicht geliebt zu fühlen etc ist so verbreitet! Aber heutzutage ist Trennung dann oft als Lösung angepriesen (siehe Scheidungsrate in Deutschland). Es gibt so viele gute Beratungsstellen. Warum soll man heimlich still versuchen, autonomer zu werden mit der Absicht, sich dann zu trennen? Wäre es nicht für weit mehr beteiligte Menschen "lukrativer", ein ähnliches Maß an Arbeit zu investieren, um ein ZUSAMMENBLEIBEN zu fördern?
5. Du kannst nicht den anderen ändern, aber dich und deine Einstellung. Hat ja schon jmd was zu geschrieben.
6. Beim Wegziehen nimmst du deine Sorgen mit. Im Norden ist auch nicht das Paradies :) Aber natürlich darf man ja trotzdem das Ziel haben, dort mal zu landen. Meiner Meinung nach sollte es aber nicht als zu hoch angesehenes Ziel gelten, durch dessen Erreichen die Glückseligkeit automatisch vervielfacht wird. (Ich hatte aber auch nicht den Eindruck, dass du das tust.)
Hach, ich könnte noch so viel schreiben.
Ich möchte gern das Hauptaugenmerk auf Punkt 3 lenken. Seinen Partner so zu betrachten eröffnet eine gewinnbringende Sichtweise. Es hat mir in meiner Ehe auch geholfen.
Ach nochwas. Wenn jmd kalt und abwesend wirkt oder meckert, beleidigt etc sind das normalerweise Schutzmechanismen, da das Innere so verletzlich ist. Das hast du bestimmt auch schon an dir selbst beobachten können. Und es gilt auch für deinen Mann und für jeden anderen Menschen. Das Problem ist, dass es häufig zum "Aufrüsten" beim Gegenüber führt, der sich dann auf ähnliche Weise wehrt. Woraufhin der andere dann wieder aufrüstet etc.
Naja so, das sind so meine Gedanken. Und nochmal: rede mit deinem Mann! Sich zu trennen, ohne ihm die Chance zu geben, dass er sich bessern kann, ist sehr unfair. Das wird er dir hinterher mit ziemlicher Sicherheit (meiner Meinung nach zurecht) vorwerfen - und du dir vermutlich auch.
Alles Gute - und es gibt immer Hoffnung - wirklich!
Sakeena
Anonym schrieb am 01.07.2023 13:27
Wie ich von meiner Mutti erfahren habe, ist die psychosomatische Einrichtung in Ro st ock wohl sehr gut.
Ano A.