Marian: Popolini Mother-Ease

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Marian schrieb am 03.08.2004

Meine beste Freundin hat vor gut drei Jahren damit angefangen, mich für das Thema zu interessieren. Ich selbst, so muss ich zu meiner Schande gestehen, wäre wohl nie auf die Idee gekommen, "altmodisch" zu wickeln. Dabei bin ich eigentlich ein richtiger Geizhals, kaufe nur second hand und bastle selbst statt neu zu kaufen. Wegwerfwindeln sind so zum Standard geworden, dass ich wohl gar nicht drüber nachgedacht hätte, wenn das nicht meine Freundin (inzwischen Schwägerin) für mich getan hätte. Sie hat Ihren Sohn Jakob gut zwei Jahre mit Popolini one size gewickelt, bis zum trocken werden eben. Er ist seitdem tagsüber trocken. Nachts hat sie von Anfang an Aldiwindeln genommen, die er auch ein Jahr später noch brauchte. In meiner Schwangerschaft habe ich in Bonn versucht, mich über verschiedene Wickelsysteme schlau zu machen, und habe naiv verschiedene Babyausstattungsgeschäfte aufgesucht, bin dabei aber nur auf Unverständnis gestoßen. Ich hatte keine Ahnung, dass man sich mit solchen Fragen an Hebammen wenden muss - wer weiß das schon? Also gut, dachte ich mir, beim nächsten Besuch in Rosenheim (bei meiner Freundin) werd ich mich dort eindecken. War aber gar nicht nötig, weil Jakob rechtzeitig die Windeln abgelegt hat und seiner Cousine vererben konnte.

Ich habe meine Tochter Maria dann gleich von Anfang an mit den Popolini one size gewickelt. In den ersten beiden Wochen hab ich auch nachts die Windeln gewechselt. Dann, als Sie auch schon mal versehentlich durchgeschlafen hat, haben wir das nächtliche Wickeln auf den morgen verschoben, sofern sie nicht in die Windeln geblubbert hat. Ein Kapazitätsproblem, wie manche vermuten, gab es bei uns bis heute noch nicht, bis auf einmal, als sie bei Fieber praktisch ununterbrochen getrunken hatte. Ich wechsle vier mal täglich (nach jeder Mahlzeit) und setze die Maria dann auch aufs Töpfchen, seit Sie gut sitzen kann. Dann spielen wir zusammen, bis sie aufsteht (früher: Ärmchen ausstreckt). Das macht Ihr Spaß und meistens geht auch das große Geschäft in die Schüssel - Pipi kommt fast automatisch. Bevor Maria sitzen konnte hab ich sie nackt strampeln lassen, bis das Bächlein kam. Das Kind loben macht Spaß: Und zwar Mutter und Kind! Aber selbst wenn Maria unterwegs nicht die Möglichkeit hat sich windelfrei zu erleichtern, reicht die Saugstärke der Windel - sollte das mal nicht mehr der Fall sein: zusätzliche Einlagen. Z.B. Gästehandtücher (hab ich der Maria vor der Töpfchenzeit beim Wickeln untergelegt).

Zu den Windeln: Wir haben 15 Windelhöschen (Popolini one size) und von jeder Größe zwei Überhosen (polyurethanbeschichtete - bedingt luftdurchlässig). Uns reicht das aus - wir hatten noch keine Engpässe damit. Auch nicht, als wir im Sommer auf der Leine getrocknet haben. Außerdem haben wir noch je eine Schurwollklettüberhose - haben wir mal second hand gekauft, weil ich einfach nicht glauben konnte, dass die dicht halten, und das selbst ausprobieren musste. Es funktioniert, ist mir aber trotzdem nicht so ganz geheuer, weil man die nicht zwei mal hintereinander (unterwegs) benutzen kann. Geschmackssache eben. Ebenfalls second hand habe ich eine "Notwindel" erstanden: Eine angeblich dichte Höschenwindel der Firma NUK mit seitlichen Klettverschlüssen. Da ich diese gebraucht gekauft habe weiß ich nicht was der Vorbesitzer damit angestellt hat, dass diese Windel weder saugt, noch dichtet, außerdem ist der Klettverschluss so angebracht, dass das Hakenband, das nicht sehr gut hält, auf die Haut verrutschen kann und scheuert!

Ich bin begeisterter Windelknöpfer. Die Überhose (Air Rika von Popolini) wird auch geknöpft und das hat zwei Vorteile: 1.) Das Kind kann sich die Windel nicht so leicht selbst ausziehen. 2.) Durch die Zwischenräume der Knöpfe kann noch Luft zirkulieren Was die Berge an Wäsche angeht, die man sich mit Stoffwindeln aufhalst, wenn man den mitleidigen Bemerkungen über uns Ökos (bin ich ganz sicher nicht) Glauben schenkt, so kann ich nur schweigen und mich über meinen Freund Bauknecht freuen. Bemitleiden hätte man unsere Mütter müssen, die noch keine Waschmaschinen hatten und auch keine Wegwerfwindeln. Ich kann mich noch an den Waschzuber erinnern, mit dem meine Popohüllen gekocht wurden. Die Zeiten sind vorbei, und es ist wirklich kein Mehraufwand die Waschmaschine anzustellen. Wer die Arbeit als Vorwand nimmt, hat meiner Meinung nach keine Waschmaschine oder noch nie versucht mit Stoff zu wickeln.

Noch ein Wort zur Unbeweglichkeit von stoffgewickelten "Windelmumien" (dieser Begriff stammt aus einem Pamphlet der Firma Propter und Gamble, bei denen ich einen Umweltbericht und die Angabe von Wasser und Energiebedarf bei der Windelherstellung erbeten habe, die mir allerdings keine Zahlen, sondern dieses Pamphlet, in dem u.a. auch behauptet wird Pampers kosten nicht mehr als Stoffwindeln, zugeschickt haben. Schade. Diese Lüge macht die Aussage, Pampers seien so umweltverträglich wie Stoffwindeln und die Herstellung erfordere weniger Wasser als die Waschmaschine für mich zweifelhaft.) Ich habe damit gerechnet, dass Maria erst spät krabbeln und laufen lernen würde. Schließlich haben mich ja besorgte und gut informierte "Fachleute" (also Leute, die ein Kind im Bekanntenkreis haben) vorgewarnt. Da Maria aber das klügste und geschickteste Kind der Welt ist, wie niemand anzweifeln wird der sie je gesehen hat :-), wundert sich keiner, dass sie trotz Ihrer eingeschränkten Bewegungsfreiheit ganz normal mit acht Monaten gekrabbelt hat und mit kaum zehn Monaten frei laufen konnte.

Zum Schluss noch ein Tipp, der nicht zum Thema gehört. Stofftaschentücher sind auch feucht noch reißfest, weich und passen immer noch in die Waschmaschine zu den Windeln. Wer braucht da noch Tempos?

Noch eine Bemerkung zum trockenen Po: Vor der ersten Windel war Babys Hinterteil seit der Entstehung ständig pitschnass nämlich im Fruchtwasser.