Nicki: Lotties

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Nicki schrieb am 03.08.2004

Warum Stoffwindeln?
Auf das Thema Stoffwindeln bin ich zuallererst durch eine Freundin gestoßen, die zumindest teilweise mit Mullwindeln und Popolino-Überhöschen gewickelt hat. Doch dieses falten und verpacken mit herkömmlichen Stoffwindeln fand ich nicht sehr benutzerfreundlich - und bei ca. 5-6 Wickelvorgängen pro Tag wollte ich diese Prozedur nicht auf mich nehmen!
Bis ich beim Gynäkologen einen Prospekt von Popolino, später beim Geburtsvorbereitungskurs einen von Lotties mitgenommen hab. Das war’s! So einfach wie Pampers, nur waschbar! Günstiger und müllreduzierend! Ich dachte mir, kein Mensch benutzt doch heutzutage Einwegwaschlappen oder Pappgeschirr zum Wegschmeißen - wieso also diese Müllberge durch Windeln?Und als ich dann noch erfahren habe, dass in unserem 1000-Seelen-Dorf sogar eine Gebietsvertretung von Lotties sitzt - da stand für mich fest, ich wickele mit diesen Dingern!

Handhabung
Von Anfang an kam ich super mit den Lotties zurecht. Sicher, bei Neugeborenen sieht selbst die kleinste Größe ziemlich monströs aus - kein Vergleich zu den Newborn-Pampers... Und auch jetzt merken zumindest "Eingeweihte" sofort, wenn ich doch mal zu herkömmlichen Plastikwindeln zurückgegriffen habe. Die benutze ich doch hin und wieder: beim Kinderarzt, bei Ausflügen, ganz einfach wenn ich nicht unbedingt die verschmutzte Lottie wieder mit Heimnehmen möchte. Wäre aber theoretisch auch kein Problem - in der Wickeltasche hat allemal eine Plastiktüte Platz!
Was das Handling der Überhosen angeht bin ich mit den Popolino-Überhosen zufriedener als mit den Lotties. Diese sind wie Unterhöschen und haben an den Beinen und oben Gummizug. Der natürlich nicht immer wie angegossen passt und beim Hochnehmen des Babys evtl. doch mal runterrutscht. Im Laden wurde mir zwar gesagt, ich könnte mit 1-2 Stichen die exakte Größe festnähen, kein großer Aufwand, aber... die Popolino-Überhöschen haben die selbe Form wie die Windeln selbst: breiter Klettverschluss oben, doppelt abgedichtete Beinabschlüsse unten. Vermutlich sind die teurer als die Mikrofaserhöschen von Lotties, keine Ahnung, weil ich die ja von der Freundin geerbt habe... Ich habe aber im Lotties-Prospekt gesehen, dass es da eine "Comfort" gibt - ich vermute, das entspricht den Popolinos.
Die bindenförmigen Einlagen sind - zumindest Anfangs - nur in der Nacht oder beim Breitwickeln nötig. Ich selbst verwende die momentan nur für die Nacht, wenn doch mal 8 Stunden nicht gewickelt wird.

Wundsein
Dadurch, dass die Windeln aus Baumwolle oder Jersey sind und die Überhöschen aus atmungsaktiver Mikrofaser, ist Wundsein (fast) kein Thema. Wundsein entsteht durch die gestaute, feuchte Wärme an Babys Haut, das ist bei den Lotties ja ausgeschlossen: der Po ist nicht treibhausmäßig luftdicht verpackt, sondern es kommt Luft an den Po!

Waschen
Sowohl die Lotties als auch die Überhöschen können in der Waschmaschine bei 60-95 Grad gewaschen werden (wobei 60 Grad normalerweise völlig ausreichen), die Windelhöschen sind sogar trockner geeignet.
Als Grundausstattung werden ca. 20 Windelhöschen plus Einlagen empfohlen, dazu ca. 2-3 Überhöschen. Die braucht man nicht jedes Mal zu waschen, sondern nur bei grober Verschmutzung. Ansonsten reicht das trocknen an der Luft und zwischendurch mal eine Handwäsche.
Wer ein Allergierisiko ausschließen möchte, sollte nur Waschmittel verwenden, die keine optischen Aufheller und kein Parfüm enthalten. Vom Hersteller werden zwei Marken angeboten, ich hab jedoch gesehen, dass "Storch" so ziemlich das selbe ist. Wenn meine Packung also leer ist, steige ich auf Storch um - das bekommt man überall und nicht nur im Lotties-Laden. Vom Preis her ist es nur ein kleiner Unterschied.
Bei einem Windelvorrat von 20 Stück reicht es, alle 3 Tage die ca. 15 verschmutzten Windeln zu waschen. So hat man noch 24 Stunden, die 5 restlichen zu benutzen und in dieser Zeit sind die anderen auch schon wieder einsatzbereit. Im Sommer sind die Windeln draußen in wenigen Stunden trocken - jetzt in der kälteren Jahreszeit ist ein Trockner schon eine gute Sache. Wer keinen Trockner hat, kann die Windeln einfach im Kinderzimmer auf der Heizung oder dem Wäscheständer trocknen - die Luftbefeuchtung würde dadurch optimal sein.

Geruch 
Nachdem ich keine Erfahrung habe, wie es in herkömmlichen Einwegwindel-Kinderzimmern riecht, kann ich nur sagen, daß es bei uns fast gar nicht stinkt! Die Vlieseinlage fürs große Geschäft kann über die Toilette entsorgt werden. Ich persönlich habe neben der großen "Waschtonne" eine kleine Abfalltonne (diese dicht verschließbaren "Curver") - mein Restmüll ist so also minimal! Wenn die Windeln nur mal naß sind, erübrigt sich sogar die Trennung Mülltonne-Waschtonne, da die Lotties komplett mit Vlies gewaschen werden können. Wieder ein Handgriff weniger! Da soll nochmal jemand sagen, wickeln mit diesen Stoffwindeln wäre aufwendig...

Nachteile
Hhmm, da muss ich schon lange überlegen. Wie gesagt, der Windelpopo ist nicht ganz so "aerodynamisch" wie bei Pampersbabys ;-)
Das heißt auch, das bei Bodys evtl. eine Nummer größer als die normale Kleidung genommen werden muss. Eine Unterhose erübrigt sich dafür - diese Überhöschen reichen vollkommen! Noch dicker muss man den Popo ja auch nicht aufpolstern...
Ein weiterer "Nachteil" sind die Anschaffungskosten, die natürlich auf einen Schlag anfallen. Manch einer erschrickt vielleicht bei einer Rechnung von 400,-- bei der Erstausstattung - aber es lohnt sich, die Kostenvergleichs-Aufstellung gut durchzulesen! Mein Mann hat übrigens nachgerechnet (wer weiß, was Lotties in ihrem Geschäftssinn alles erzählen...), es stimmt genau!
Also wir können Lotties wirklich wärmstens empfehlen!
Nachdem die Anfangsgröße "S" bereits nach ca. 6 Monaten durch "L" (soll bis Ende des Wickelalters reichen) ersetzt wird, lohnt es sich bestimmt, im Laden oder in Gebrauchtwaren-Zeitungen ("ALLES", "Kurz und Fündig", "Sperrmüll" etc.) nach gebrauchten Lotties zu schauen. Noch günstiger und bequemer kann man dann eigentlich nicht wickeln!