Larissa: Stoffwindeln (Mother-Ease, Lotties und selbstgemacht) ab der 2. Lebenswoche

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Larissa schrieb am 24.08.2007

Unser Sohn ist in England geboren, wo Stoffwindeln viel weiter verbreitet sind als in Deutschland. Am Anfang waren wir uns nicht ganz sicher, wie gut die Stoffwindeln funktionieren würden, deshalb haben wir nur 5 Stück gekauft (eine neue Mother-Ease XSM und 4 gebrauchte Lotties), um sie mit Wegwerfwindeln zu kombinieren. Das kann ich jedem Empfehlen, denn selbst wenn man nur ein Mal am Tag eine Stoffwindel benutzt, reduziert sich der Müllberg erheblich.
Allerdings hat mir dann meine Nachbarin ein ganzes Set ihrer selbstgemachten Windeln geliehen. Sie hat sie einfach aus alten Handtüchern in windelform doppelt genäht (mit eingearbeiteter Einlage aus Handtuchstoff). Als Verschluss diente eine kleine Plastikwindelklammer (Snappy oder Nappy Nippa). Außen haben wir die Mother-Ease Überhosen mit Klettverschluss und Vlieseinlagen benutzt.
Wir haben uns sehr schnell an das Wickeln mit Stoffwindeln gewöhnt, unser Sohn war nie wund, und die Stoffwindeln waren so praktisch und einfach zu handhaben, dass wir bald überhaupt keine Wegwerfwindeln mehr benutzt haben, außer wenn wir verreist sind.

Seit unserem Umzug nach Deutschland (unser Kleiner war damals 7 Monate alt) benutzen wir allerdings mindestens einmal am Tag die Öko Moltex Wegwerfwindeln. Ich arbeite hier teilzeit und die Kinderfrau benutzt nicht gerne Stoffwindeln. Außerdem halten die Wegwerfwindeln schon länger trocken und müssen, wenn man unterwegs ist, nicht wieder nachhausegebracht werden. Auch die Kombination von Stoff- und Wegwerfwindeln funtioniert aber gut und ich arbeite darauf hin, wieder hauptsächlich Stoffwindeln zu benutzen ;-).

Ich finde das Waschen eigentlich nicht aufwändiger, als ständig Müll runter zu tragen. Zum Trocknen, haben wir eine Wäschespinne, die im Winter über der Heizung hing und jetzt im Sommer auf dem Balkon. So trocknen die Windeln wirklich schnell.

Eine meiner Befürchtungen, dass der Windelpo meines süßen Babys enorm aussähe, ließ sich dadurch zumindest vermindern, dass wir verschiedene Größen für die Windeln und Überhosen genommen haben (Mother-Ease Sandys und selbstgemachte Handtuch-Windeln). Die Überhosen mit Klettverschluss lassen sich besser an die Größe des Babys anpassen, können aber in der Waschmaschine nerven, wenn man sie offen mit reintut. Ich spüle die Überhosen, wenn sie nicht grob verschmutzt sind, meist nur kurz aus. Es ist natürlich billiger gleich die am Anfang die etwas klobigeren One-Size Windeln zu verwenden, auf die wir inzwischen auch teilweise umgestiegen sind.

Ich finde es erstaunlich, wie einflussreich die von Procter and Gamble (Hersteller von Papas!) durchgeführte Studie in Deutschland ist, die "feststellt", dass die Umweltbilanz von Wegwerfwindeln die gleiche sei wie die von Stoffwindeln und dass letztere genauso teuer wären. Wir haben wirklich viel Geld gespart, waschen bei 60% und trocknen auf der Leine. Wir benutzen auch meißtens nur 3-4 Windeln 2-3 tagsüber und eine nachts. Die Ausnahme ist wenn das große Geschäft in Portionen kommt, dann werden es auch mal 5 oder 6 Windeln pro 24 Stunden.

Was die Handhabung angeht, ist es etwas einfacher, eine Wegwerfwindel anzuziehen, da die Stoffwindeln ja zwei Schichten haben und man auch aufpassen muss, dass die Überwindel gut ÜBER der Innenwindel sitzt, vor allem, wenn man so wie ich, knappe Größen verwendet, um das Windelpacket in Grenzen zu halten. Sonst kann nämlich die Feuchtigkeit nach außen ziehen. "Unfälle" kommen bei uns glücklicherweise sehr selten vor, bei Stoffwindeln wird's, wenn man nicht aufpasst eben nass, bei den Wegwerfwindeln ist uns ein paar Mal, wenn wir sie nicht hoch genug angesetzt hatten, alles in den Rückenbereich geknatscht.

Inzwischen füttern wir aber zu und der Stuhl ist härter geworden und kann einfach mit dem Vlies ins Klo geworfen werden (bei Wegwerfwindeln werden die Klümpchen so ins Klo geschüttet, dann stinkt's nicht so aus dem Eimer). Wir verwenden zwei Eimer, einen für Pipi- und einen für Kakawindeln. Erstere kamen in die normale Wäsche mit rein. In den ersten Monaten, wenn der STuhl noch weich und gelb ist, empfiehlt es sich, die "Kaka-Windeln" einzuweichen, denn die Flecken gehen sonst manchmal erst nach ein paar Wäschen und/oder Aufhängen in der Sonne raus (Zitrone hilft auch). In den Eimern haben wir ein Wäschenetz, das dann direkt in die Waschmaschine kann.
Trotz des etwas komplizierteren Wickelns und Waschens sind Stoffwindeln insofern sehr praktisch, als dass man sich das Einkaufen und Nachhauseschaffen der Wegwerfwindeln erspart und nicht ständig Müll nach draußen bringen muss. Wegwerfwindeln fangen nämlich bei einem großen Geschäft sehr schnell an, einen äußerst unangenehmen Geruch zu verbreiten. Und es ist wirklich billiger. Vor Allem natürlich, wenn man die Windeln gebraucht kauft, für mehrere Kinder verwendet oder selber macht.
Ich hoffe, dass ich Euch hiermit einen Eindruck gegeben habe.
Viel Freude mit Euren Kleinen!