Elke: Italienische Bindewindeln

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Elke schrieb am 03.08.2004

Ich habe mich für Stoffwindeln entschieden, weil ich selber auch lieber in Baumwollhosen statt Plastiktüten herumlaufe. Unser erstes Kind habe ich von der Geburt bis zum Trocken werden mit knapp drei Jahren damit gewickelt, das zweite Kind von der Geburt bis etwa 2 3/4 Jahren (damals noch nicht trocken), das dritte Kind ca. sechs Wochen. Wir haben vier Wunschkinder : Oliver *6.8.90, Karen *20.1.92, Manuel *2.9.94, Simon *17.2.97. Zwei Kinder in Stoffwindeln ging ohne Probleme. Nach der Geburt des dritten und wieder zwei in Windeln hatte ich zehn Maschinen Wäsche pro Woche - ohne die Stoffwindeln! Logischerweise bestand mein Tag nur noch aus Wäsche waschen und Kinder füttern, für irgendwas anderes blieb keine Zeit mehr. Dann streikte die Waschmaschine, ich stieg postwendend auf Pampers (steht hier und im restlichen Text stellvertretend für Fertigwindeln, meist habe ich Fixies, die sind billiger) um und siehe da: Plötzlich war wieder Zeit für die Kinder!! Ich hatte 20 Köperwindeln plus 20 Bindewindeln, Wollhosen je vier pro Größe. In den ersten Lebenswochen benutzte ich Köperwindel plus Wollhose, später dann Bindewindel mit Köperwindel als Einlage plus Wollhose. Beide Systeme mit Vlieseinlage zum Auffangen von "Feststoff". Als Überhosen hatte ich gestrickte Wollhosen aus unbehandelter Schafwolle. Dieses System wurde mir sowohl von der Hebamme als auch einer Freundin empfohlen. Ich fand das System ein bisschen aufwendig, was das Falten und Zusammenlegen anging. Ansonsten war ich zufrieden. Das "Durchhalte-Vermögen" war stark abhängig von der Anatomie: Die Jungs waren regelmäßig viel schneller und gründlicher durchgeweicht als das Mädchen! Der Auslaufschutz war nicht so toll - bei Durchfall habe ich zu Pampers gewechselt... Außerdem klappte es erst beim vierten Kind mit dem Stillen und "Flaschen"-Stuhl ist wesentlich fester als Muttermilch-Stuhl.
Die Wollhosen haben vermutlich um die 15,-- DM/Stück gekostet, die Köperwindeln ca. 3,-- DM/Stück. Bindewindeln weiß ich nicht mehr. Dazu kommt das spezielle Waschmittel plus die Wollkur für die Wollhosen.
Nachdem das gesamte Material etwas über vier Jahre nonstop im Einsatz war, sah es wie folgt aus: Wollhosen im Schritt teilweise verfilzt, Köperwindeln ebenfalls teilweise verfilzt und hart, Bändel der Bindewindeln abgerissen, geflickt, ersetzt (eine Bindewindel wurde zu lauter Bändern...). Ich muss dazu sagen, dass Windeln und Bindewindeln im Trockner getrocknet wurden.
Ich habe Windeln jeden zweiten Tag gewaschen - als zwei Kinder gewickelt wurden. Bei einem Kind immer dann, wenn nur noch vier Windeln da waren, also etwa alle drei bis vier Tage. Den Feststoff habe ich größtenteils per Papiervlies entfernt, die schmutzigen Windeln in einem Eimer mit festgeklemmtem Deckel aufbewahrt - und dann alles so wie es war in die Maschine und mit Vorwäsche gewaschen - meistens nur bei 60 °C. Das reicht aus hygienischen Gründen, solange keine ansteckenden Krankheiten vorliegen. Verfärbungen gehen dabei aber nicht raus... Die Geruchsbelästigung durch den Eimer, in dem der Feststoff landete fand ich schlimm. Pampers stinken auch - aber anders. Der Urin-Geruch fehlt, Feststoff stinkt genauso.
Mit einem Kind fand ich den Aufwand o.k., bei mehreren für mich zu viel.Wegwerfwindeln habe ich ausschließlich bei Durchfall benutzt. Der Älteste hatte Neurodermitis (was wir aber erst mit zwei Jahren erfuhren) und bekam von Pampers immer Ausschlag. Unterwegs habe ich Ersatzwindeln mitgenommen sowie eine Plastiktüte für die verschmutzten Windeln. Das Wickeln ist bei etwas Übung kaum Mehraufwand.
Oliver hat Pampers abgelehnt - weil er davon meistens binnen Stunden wunde, offene Haut bekam. Ansonsten gab es bei allen Kindern Phasen, in denen sie sich schlecht wickeln ließen - unabhängig vom System.
Der Vorteil von Stoffwindeln: Damit hatte kein Kind im Sommer Hitzepickel unter dem Windelpaket - mit Pampers schon.
Wenn man mit Stoffwindeln wickelt, braucht man Unterhemden und -hosen. Bei Pampers sind Bodies praktischer. Das Stoffwindelpaket ist insgesamt dicker als Pampers, entsprechend müssen die Kleidungsstücke um den Bauch auch weiter sein.
Ich hatte bei einem Kind je 20 Köperwindeln und Bindewindeln, ab dem zweiten Kind das Doppelte. Wollhosen besaß ich zum Schluss: Gr. 62 4 Stück, Gr. 74 4 Stück, Gr. 86 5 Stück, Gr. 98 6 Stück, Gr. 98/104 1 Stück